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Branchenmonitoring 2022

Im Monitoring zum Jahresanfang 2022 rechnete noch die Mehrheit der befragten Unternehmen mit einer sich entspannenden Geschäftssituation. Ein Kriegsausbruch in Europa, eine nicht nur daraus resultierende Energiekrise sowie weiterhin labile Lieferketten trüben jedoch die Stimmung auch in der sächsischen Automobilzulieferindustrie deutlich ein.

Die Ausgangsdaten

Im Zeitraum 14. bis 25. November 2022 hat das Netzwerk AMZ wieder sächsische Zulieferer, Dienstleister und Engineering-Partner der Automobilindustrie befragt. 60 Unternehmen beteiligten sich daran. Für alle Rückmeldungen bedanken wir uns ganz herzlich.

Die Situation Ende 2022

Rückläufige Umsätze und Mitarbeiter-Zahlen sowie steigende Belastungen insbesondere durch hohe Energie- und Materialpreise kennzeichnen die Situation Ende 2022 in der sächsischen Automobilzulieferindustrie. Zwar bleiben die Unternehmen in ihren mittelfristigen Planungen optimistisch, aber die Vorhaben zielen mittlerweile vor allem auf Bestandssicherung denn auf Wachstum. Rund drei Viertel planen mittelfristig Investition an ihren Standorten, davon wiederum knapp ein Viertel im Ausland.

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Herausforderungen Energie, Material, Personal, Liquidität

Die Felder, auf denen sich die Unternehmen hohen Belastungen stellen müssen, dehnen sich weiter aus. An der Spitze stehen die Sicherungvon Liquidität, Preissteigerungen bei Energie und Material sowie die Verfügbarkeit des benötigten Personals. Diese die Wirtschaft generell belastenden Faktoren kommen zur ohnehin schon herausfordernden Transformation der Automotive-Branche hinzu. Indizien hierfür sind das Entwickeln bzw. Produzieren neuer Produkte und die Notwendigkeit zur Automatisierung. Dass sich die Unternehmen bereits mittendrin in diesem Wandlungsprozess befinden, zeigt die Tatsache, dass 60 Prozent der Befragten Aufträge für Teile bzw. Komponenten im Bereich Elektrofahrzeuge haben. 27 Prozent gaben an, dass dieses Thema für sie nicht relevant ist, da sie kein Teile- bzw. Komponentenlieferant sind.

Krisenauswirkungen auf die Unternehmensstrategie

Die aktuellen, sich überlagernden Krisen beeinflussen enorm die Strategien der Unternehmen. Fast drei Viertel beantworteten diese Frage mit Ja. Neben den bereits genannten Herausforderungen bei Energie, Material, Personal und Liquidität spielen hier Volumenrückgänge bei Kunden sowie Neuausrichtungen bei Beschaffung, Technologien und Produkten sowie Investitionen und Standortplanungen eine Rolle. Ebenso wird der Blick auf Geschäftsfelder im Nicht-Automotive-Bereich gerichtet.

Keine kurzfristige Erholung in Sicht

Die gegenwärtig belastenden Faktoren werden voraussichtlich von längerer Dauer sein. Mehr als zwei Drittel der Befragten rechnen damit,
dass eine wirtschaftliche Erholung von den Auswirkungen der Energiekrise länger als zwölf Monate dauern wird.