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  • ITAS Pressemeldung Nickelhütte Aue

ITAS Pressemeldung vom 11. September 2025

Südwestsachsen: Kreislaufwirtschaft ist hier kein Trend, sondern Tradition

Chemnitz,11. September 2025: Die Kreislaufwirtschaft ist tief in der Geschichte Südwestsachsens verankert. Schon vor Jahrhunderten machten Persönlichkeiten aus der Region wie Hans Carl von Carlowitz deutlich, wie wichtig der sorgsame Umgang mit Rohstoffen ist. Und ihre Ideen leben heute fort, davon zeugen unter anderem das Engagement von VW in Zwickau-Mosel, Mittelständler wie die Nickelhütte Aue oder WP und die regionale Initiative ITAS.

Bereits im 16. Jahrhundert reflektierte der Gelehrte und Begründer der Bergbauwissenschaften Georgius Agricola aus Glauchau den Kreislauf von Rohstoffen und ihre Nutzung. In seinem Werk spielt neben der Entstehung von Mineralien, Gesteinen und anderen Stoffen auch das Hüttenwesen und die Aufbereitung von Materialien eine Rolle. Damit kann er als ein früher Vorläufer des Kreislaufgedankens in der Region gesehen werden. Im 18. Jahrhundert prägte dann Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz aus Freiberg erstmals den Begriff der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft. Er forderte, nur so viele Bäume zu fällen, wie auch wieder nachwachsen können. Dieses Prinzip ist die Grundlage moderner Nachhaltigkeits- und Kreislaufwirtschaftskonzepte: Ressourcen sollen so genutzt werden, dass sie langfristig erhalten bleiben und Abfälle minimiert werden.

 

Technologien an begrenzten Ressourcen ausrichten

In dieser Reihe kann im 20. Jahrhundert auch der in Reinholdshain bei Glauchau geborene Karl Clauss Dietel gesehen werden, der unter anderem das Design des bekannten Kleinkraftrads Simson S 50 verantwortete. Vor allem sein offenes Prinzip in der Gestaltung fand Beachtung. Heute würde es wohl Modularität heißen. Es bietet Raum für Reparatur, Wartung und den Teileaustausch bei technischen Neuerungen oder veränderten Vorlieben der Nutzerinnen und Nutzer am Objekt. Das sorgt für Langlebigkeit und passt zum heutigen Trend der Individualisierung. „Dietel und die anderen Beispiele zeigen, dass Nachhaltigkeit damals genauso wie heute bedeutete, verantwortungsvoll mit begrenzten Ressourcen umzugehen und Technologien, Produkte und Prozesse entsprechend daran auszurichten“, sagt Andreas Wächtler, Netzwerkmanager des AMZ, einem der Konsortialpartner der Initiative Transformation Automobilregion Südwestsachsen (ITAS).

Die Initiative engagiert sich ebenfalls beim Thema Circular Economy – etwa im Schulterschluss mit dem EU-Projekt ZEvRA, bei dem unter anderem das RKW Sachsen und der Volkswagen-Konzern als Partner involviert sind. Hier soll ein Fahrzeug entwickelt werden, das nahezu vollständig aus rezyklierten Materialien entsteht und dessen Komponenten selbst wieder kreislauffähig sind. Zudem bietet ITAS der Automobil-Zulieferbranche praxisnahe Hilfe mit sogenannten Circular Car Trainings. Diese unterstützen dabei, Betriebe auf die Anforderungen der Kreislaufwirtschaft vorzubereiten. Sie vermitteln Wissen und operative Ansätze, wie Materialien effizient zurückgeführt und Produktionsketten nachhaltiger gestaltet werden können.

 

VW und andere Firmen schließen den Kreis

Volkswagen knüpft auch mit seinem geplanten Schwerpunkt auf dem Bereich Recycling im Werk im Zwickauer Stadtteil Mosel an die lange Tradition in der Region an. Das Vorhaben unterstreicht damit einmal mehr die Bedeutung Südwestsachsens als Innovationsregion für Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Aber auch fernab solcher Großprojekte besetzen hiesige Unternehmen das Thema für sich, so etwa die Nickelhütte Aue.

Der südwestsächsische Betrieb ist eines der ältesten deutschen Hüttenwerke und blickt auf eine fast 400-jährige Geschichte zurück. Dabei ist der Ansatz mehr als zeitgemäß: Als Rohstoffe kommen hier Schrott und andere Nichteisenmetall-Reststoffe aus der Industrie zum Einsatz. Daneben ist die Nickelhütte Aue führend beim Recycling von Lithium-Ionen-Batterien aus der E-Mobility. „Wir sehen Kreislaufwirtschaft nicht als Trend, sondern als festen Bestandteil unserer Historie. Dass unsere nachhaltigen Leistungen heute umso mehr gefragt sind, zeigt, wie wichtig und zukunftsfähig unsere regionale Tradition tatsächlich ist“, sagt Henry Sobieraj, Geschäftsführer der Nickelhütte Aue. Diese nachhaltige Ausrichtung stärkt Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt gleichermaßen.

Ähnliche Überzeugungen teilen auch die Profis bei der WP Holding GmbH mit Hauptsitz in Zwickau. Hier wird das Thema Logistik ganzheitlich betrachtet – eben auch als Entsorgungslogistik und Verwertung. So führt der Betrieb unter anderem Kunststoffe, KAT- oder Airbag-Bestandteile in den Kreislauf zurück. Zentral ist daneben der Bereich Batterierecycling, den das Unternehmen mit einer eigenen Anlage abdeckt. „Wir sind überzeugt, dass Logistik keine Einbahnstraße ist, sondern eben auch in die entgegengesetzte Flussrichtung laufen muss, damit der Wirtschaftskreislauf funktioniert. Die Idee dahinter ist sicherlich nicht neu, aber sie erfordert immer neue, zeitgemäße Lösungen. Genau diese wollen wir gerne mitgestalten“, sagt Doreen Paesold-Runge, Geschäftsführerin von WP.

 

Zum Projekt ZEvRA: www.zevraproject.eu

Weitere Informationen zu den Circular Car Trainings auf: itas-projekt.de/circular-cars/

Quelle VW: https://www.volkswagen-newsroom.com/de/pressemitteilungen/einigung-erzielt-volkswagen-ag-stellt-sich-wettbewerbsfaehig-fuer-die-zukunft-auf-18945

Erfahren Sie mehr zur Nickelhütte Aue: https://nha-aue.de/de

Und über die WP Holding GmbH: https://www.wphgroup.de/

 

 

ITAS-Pressekontakt

(c/o ABG Marketing GmbH)
Nora Körner | Telefon: +49 351 43755 12 | E-Mail: koerner@abg-partner.de

 

Über ITAS:

„ITAS“ steht für „Initiative Transformation Automobilregion Südwestsachsen“. Zu dem Zusammenschluss regionaler Akteure gehören: das Netzwerk der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) als Konsortialführer, die Bundesagentur für Arbeit Zwickau (BA), die IHK Chemnitz, die IG Metall Chemnitz/Zwickau und die Chemnitzer Tourismus und Marketing GmbH (CTM). ITAS möchte den Wandel der Mobilität in der Automobilregion Südwestsachsen mitgestalten und gezielt voranbringen. Die heimische Automobil-Zulieferindustrie soll dazu mit Lehrangeboten, Vernetzung und Beratung bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle, Technologien und Fachkräftequalifizierung unterstützt werden. Die Initiative möchte Akteure vernetzen und gemeinsam mit ihnen ein Leitbild und eine regionale Transformationsstrategie entwickeln. Zudem werden die industriepolitischen Interessen der Branche im Dialog mit der Politik vertreten. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Weitere Informationen: https://itas-projekt.de

 

Bikdrechte: Nickelhütte Aue GmbH und Dirk Rückschloß.