PRESSEMELDUNG: ITAS-Mobilitätskonzept zeigt Verbesserungspotenziale und autonome Lösungsansätze im Zwickauer Personenverkehr
Chemnitz, 07.05.2025: Ein von der Initiative Transformation der Automobilregion Südwestsachsen in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Zwickau und der Mobilitätswerk GmbH Dresden als wissenschaftlichem Partner vorgelegtes Mobilitätskonzept zeigt vielfältige Chancen zur Weiterentwicklung der regionalen Verkehrsanbindung auf. Dabei wird deutlich, dass das bestehende Angebot im öffentlichen Personennahverkehr und Schienenpersonenverkehr insbesondere in der Fläche optimiert werden kann. Potentiale zeigten sich neben den Anbindungen der Siedlungsbereiche vor allem auch im Sektor der Anbindung von Gebieten mit hoher Unternehmenskonzentration. Da die regionale Wirtschaft und Industrie stark zur Attraktivität der Region beitragen, ergäben sich daraus wichtige Ansatzpunkte für eine zukunftsgerichtete Mobilitätsentwicklung.
Darin liege dem Konsortialführer der Initiative und Projektverantwortlichen, dem Netzwerk der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), jedoch nicht allein ein Defizit: „Werden im Landkreis Zwickau Anpassungen im Mobilitätsangebot vorgenommen, wie wir sie empfehlen, kann die Region in diesem Zusammenhang zeitgleich auf zukünftig mögliche Technologien wie das autonome Fahren im Personenverkehr vorbereitet werden. So lassen sich, wenn diese Technologien im Beförderungsalltag angekommen sind, umgehend Maßnahmen ergreifen und angehen“, sagt Andreas Wächtler vom AMZ.
Laut dem Projektverantwortlichen ergäben sich mit der automatisierten Beförderung für den Landkreis aussichtsreiche Möglichkeiten, um die lokalen Unternehmen auch jenseits des privaten Autoverkehrs besser anzubinden und so attraktiver für Fachkräfte zu machen.
Große Entfernung von Siedlungen und Gewerbegebieten zur Schiene
Herausforderungen bestehen laut der Untersuchung vor allem bei den Zubringerverkehren zwischen Zustiegsmöglichkeiten zum Schienenverkehr und der jeweiligen Siedlungs- oder Gewerbefläche. Sie erfordern häufig erhebliche Reisezeiten. Diese sollten verkürzt werden, zudem wurden der mögliche Bedarf für autonom operierende Zubringerverkehre zwischen der Schiene und dem entsprechenden Gewerbegebiet identifiziert und mit Linienverlaufsvorschlägen untersetzt. Das Thema Anbindung des öffentlichen Personenverkehrs an die einzelnen Standorte gewinne in Zeiten der Verkehrswende immer weiter an Bedeutung; es gebe konkreten Bedarf bei immer mehr Unternehmen. Das mache laut ITAS-Mobilitätskonzept für die Region Zwickau unter anderem Ergänzungen von Haltestellen im Netz und die mögliche Orientierung von Fahrplänen an den Schichtzeiten der Unternehmen sinnvoll.
Konzept hat Onlineplattform im Gepäck
Ein wichtiger Schwerpunkt des Mobilitätskonzeptes lag auch in der Entwicklung einer Online-Plattform zur Darstellung von verschiedenen Daten aus Verkehr, Mobilität und Daseinsvorsorge. Das Portal (Link unten in dieser Meldung) ermöglicht es, die Verteilung und Verknüpfung der einzelnen Daten in räumlicher Ausdehnung und mit konkretem geografischem Bezug zu betrachten. Die Website liefert so auch erste Empfehlungen für Räume, in denen Angebotsverbesserungen oder Ergänzungen vorgenommen werden sollten. Damit soll die Plattform langfristig eine Grundlage für Entscheidungsträger und Planungsbüros bieten. Neben mobilitäts- und verkehrsbezogenen Ableitungen sind damit auch Erkenntnisse etwa im Bereich Daseinsvorsorge möglich, um hier ebenfalls Verbesserungsmöglichkeiten abzuleiten.
Starthilfe für Projekte im autonomen Personenverkehr
Das Mobilitätskonzept stellt fest, dass der bestehende öffentliche Personennahverkehr im Landkreis Zwickau derzeit nicht in allen Fällen den steigenden Anforderungen an eine flächendeckende, wirtschaftlich sinnvolle Anbindung insbesondere von Unternehmensstandorten gerecht wird. In diesem Zusammenhang empfiehlt das Konzept, sich frühzeitig auf die Integration ergänzender Mobilitätslösungen – etwa durch den Einsatz autonomer Personenverkehrsmittel – vorzubereiten. Um dies planen und umsetzen zu können, wird unter anderem empfohlen, das im Dezember 2024 erschienene Planwerk „Autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr: Ein Handbuch mit Vorschlägen für die Umsetzung in der kommunalen Praxis“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr anzuwenden. Zudem wird angeregt, auf bereits bestehende oder im Entstehen begriffene Projekte im Bereich autonomes Fahren im Freistaat Sachsen zuzugehen, Kontakte zu knüpfen und gemeinsame Vorhaben zu entwickeln und zu vertiefen. Dabei soll zudem die von ITAS im Rahmen des Mobilitätskonzepts erarbeite Datenplattform helfen. Sie könne Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft in breitem Umfang aktuelle Daten liefern und so erste Ableitungen für Bestrebungen zur Etablierung des autonomen Fahrens in der Region Zwickau ermöglichen.
Link zum Portal: shiny.geodatenwerk.de/zwickau_dashboard/
Über das ITAS-Mobilitätskonzept:
Im Rahmen der „Initiative Transformation der Automobilregion Südwestsachsen“ (ITAS) erarbeitet das Netzwerk der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) seit Anfang 2024 gemeinsam mit dem Landkreis Zwickau ein Mobilitätskonzept. Umsetzungspartner ist die Mobilitätswerk GmbH Dresden. Ziel des Konzepts ist eine bedarfsgerechte, nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität für Bevölkerung und Wirtschaft. Dabei stehen neue Mobilitätslösungen, insbesondere autonom fahrende Fahrzeuge als Ergänzung des ÖPNV, im Fokus. Das erarbeitete Mobilitätskonzept liefert anhand von Datenanalysen sowie durchgeführten Gesprächen mit Entscheidungsträgern aus Verwaltung und Wirtschaft eine fundierte Vorbereitung für den Landkreis. Es werden Achsen in der Region benannt, auf denen Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehrs- und Schienenpersonenverkehrsangebot erfolgen sollten. Bestehende Angebote werden analysiert, Angebotslücken identifiziert und konkrete Maßnahmen entwickelt. Ein Umsetzungsplan mit Pilotprojekten soll den Wandel vorantreiben und die Mobilität im Landkreis langfristig verbessern.
Mehr erfahren: https://itas-projekt.de/mobilitaetskonzept-landkreis-zwickau/
ITAS-Pressekontakt
(c/o ABG Marketing GmbH)
Nora Körner | Telefon: +49 351 43755 12 | E-Mail: koerner@abg-partner.de
Über ITAS:
„ITAS“ steht für „Initiative Transformation Automobilregion Südwestsachsen“. Zu dem Zusammenschluss regionaler Akteure gehören: das Netzwerk der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) als Konsortialführer, die Bundesagentur für Arbeit Zwickau (BA), die IHK Chemnitz, die IG Metall Chemnitz/Zwickau und die Chemnitzer Tourismus und Marketing GmbH (CTM). ITAS möchte den Wandel der Mobilität in der Automobilregion Südwestsachsen mitgestalten und gezielt voranbringen. Die heimische Automobil-Zulieferindustrie soll dazu mit Lehrangeboten, Vernetzung und Beratung bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle, Technologien und Fachkräftequalifizierung unterstützt werden. Die Initiative möchte Akteure vernetzen und gemeinsam mit ihnen ein Leitbild und eine regionale Transformationsstrategie entwickeln. Zudem werden die industriepolitischen Interessen der Branche im Dialog mit der Politik vertreten. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Weitere Informationen: https://itas-projekt.de
Bild-Quelle: Canva (mit KI erstellt)